Action-Rollenspiele

Eine optimale Mischung aus Spannung und Spieltiefe

Wir haben ja praktisch versprochen, dass in der Kategorie “Abenteuer” für jeden Spielertyp etwas dabei sein soll. Jetzt haben wir uns schon den Action-Adventures und auch den Klassischen Rollenspielen gewidmet – was kommt dabei heraus wenn wir beide Konzepte Mischen? Genau die Sorte Spiel, die wir in diesem Beitrag vorstellen, die “Action-Rollenspiele”
Das klingt jetzt eventuell etwas verwirrend und man kann sich auch schnell die Frage stellen, ob ein Action-Rollenspiel nicht fast das gleiche wie ein Action Adventure ist. Die Antwort ist “jein” – und das liegt in diesem Fall mal wieder an der Schwierigkeit, eine klare Genregrenze zu definieren.
Das grundsätzliche Spielprinzip und auch Spielgefühl ist besonders zwischen
Action-Adventures und Action-Rollenspielen ziemlich ähnlich – ja nahezu identisch. Anhand welcher Merkmale sortieren wir nun die jeweiligen Spiele in die Genres ein? Bei der Pixelpenne sehen wir die Abgrenzungen so.
In Action-Rollenspielen müssen wir praktisch nie irgendwelche Geschicklichkeitsprüfungen wie z.B. Kletter- oder Sprungpassagen, Quick-Time-Events oder Ähnliches bewältigen. Auch Schalter- oder Physikrätsel sind eher die Ausnahme.
Eine der wichtigsten Unterscheidungen ist jedoch die Handhabung unseres Charakters. Im Gegensatz zu einem Adventure wird sich in einem wie auch immer gearteten Rollenspiel die Handlung immer mehr um unseren Charakter drehen.
Screenshot zu “The Witcher 3 Wild Hunt” 1
Es ist immer ein wesentlicher Spielinhalt von Rollenspielen, dass wir unsere Spielfigur verbessern. Dabei ist uns praktisch freigestellt, in welche “Richtung” wir sie aufbauen. Wollen wir lieber einen Nahkämpfer, Fernkämpfer oder eine Art “Magier” – in einem Rollenspiel ist dies stets unsere freie Entscheidung.


 

Kleine Geschichtsstunde zu Action-Rollenspielen

Wie auch die Action-Adventures gibt es die Action-Rollenspiele schon seit den 80er Jahren. Auch hier war die Grafik natürlich Anfangs noch sehr beschränkt. Die Spiele wurden in den meisten Fällen aus der Sicht von oben, von der Seite oder etwas später auch isometrisch dargestellt.
Der Wendepunkt kam auch bei den Action-Rollenspielen in den 90er Jahren. Zum einen konnten die neuen Computer wesentlich bessere Grafik darstellen, zum anderen konnte das Spielerlebnis mit Maus+Tastatur oder dem Gamepad enorm verbessert werden.
Screenshot zu “Fallout 4” 2

Das Ziel bei Action-Rollenspielen war zum Teil einfach definiert: Hier ist dein Charakter, er ist Level 1 – die Maximalstufe die er erreichen kann ist Level 99 – dahinten sind die Gegner, erledige sie um Erfahrungspunkte und Ausrüstung zu bekommen und mach das Ganze so lange, bis du den Maximallevel erreicht hast und die beste, verfügbare Ausrüstung dein Eigen nennst!
Es haben sich im Laufe der Jahre natürlich diverse Sub-Genres unter den Action-Rollenspielen gebildet. So ist das soeben angesprochene Spielprinzip zur Definition der sogenannten “Hack&Slay” Rollenspielen geworden.
Es gibt natürlich auch noch andere Vertreter, die sich mehr wie ein klassisches Rollenspiel verhalten, nur halt mit einer direkten Steuerung und dynamischeren Kämpfen.
Auch mit dem aufkommen der 3D Umgebung sind Action-Rollenspiele eher “auf dem Boden” geblieben. Das bedeutet, im Gegensatz zu den Action-Adventures haben die Rollenspiel-Charaktere nie das Klettern “lernen” müssen.

Für den höchsten Level 99 in Diablo 2 werden 3.520.000.000 Erfahrungspunkte benötigt.

Zwar wird die Spielwelt 3-Dimensional dargestellt aber zum Überwinden von Höhenunterschieden verwenden Rollenspiel-Charaktere damals wie heute einfache Leitern und klettern nicht an irgendwelchen Felsvorsprüngen herum. Auch müssen zum Lösen von Quests und Aufgaben keine komplizierten Rätsel oder gar Sprungeinlagen gemeistert werden.
In der heutigen Zeit sind viele Action-Rollenspiele grafisch und inhaltlich regelrechte Meisterwerke. Sie bieten oft eine großartige Geschichte, wunderschön ausgearbeitete Quests und Nebenquests, interessante Charaktere und eine meist riesengroße, offene Spielwelt.


 

Was müssen wir in einem Action-Rollenspiel eigentlich machen?

In diesem Beitrag soll es ausschließlich um die “reinen” Action-Rollenspiele gehen. Andere Unterkategorien wie z.B. Hack&Slay werden wir in eigenen Beiträgen behandeln.
Das Spielprinzip der Action-Rollenspiele ist in diesem Sinne dem der Action-Adventures ziemlich ähnlich, mit Ausnahme der Geschicklichkeitspassagen.
Wir steuern unsere Spielfigur in der Regel mit dem Gamepad oder Maus+Tastatur. In den meist 3-Dimensionalen Spielen funktioniert es dann so, dass wir unsere Spielfigur mit einem Analogstick des Gamepads bewegen und mit dem anderen Analogstick unabhängig die Kamera steuern.
Es kann also besonders für Anfänger relativ schwierig sein, jederzeit den Überblick und die Kontrolle zu behalten was dann natürlich besonders schwierig wird, wenn es zu Kämpfen kommt.
Die Kämpfe werden ebenfalls vollständig dynamisch geführt. Wir müssen also Angriffen der Gegner Ausweichen oder Blocken und können auch Kontern.

Gleichzeitig haben wir diverse Fähigkeiten, um unsere Gegner möglichst effektiv besiegen zu können.
Nehmen wir also den Vergleich zu einem “Klassischen Rollenspiel” so müssen wir hier besonders in den zahlreichen Kämpfen wesentlich mehr “Arbeiten” und der Ausgang der Kämpfe hängt daher auch viel größer mit unserem persönlichen Geschick im Umgang mit Gamepad und Co. zusammen.
Die Spiele präsentieren uns natürlich ebenfalls eine Geschichte, die uns einen roten Faden für unsere Handlungen geben soll. Die Geschichte ist häufig nicht so “episch” wie in den klassischen Rollenspielen und gleichzeitig auch nie so stark mit unserem Spielcharakter verknüpft wie in den Action-Adventures.
In diesem Zusammenhang haben Action-Rollenspiele auch relativ viele Parallelen zu den Online-Rollenspielen. Wir bekommen zwar eine nette Geschichte erzählt, diese ist aber praktisch nur nebensächlich für unsere Motivation.

Screenshot zu “The Elder Scrolls 5 – Skyrim” 3
In der Hauptsache geht es um unseren Spielcharakter. Diesen wollen wir entwickeln und verbessern um so immer mächtiger zu werden. Dadurch bekommen wir Zugang zu immer schwierigeren Bereichen der Spielwelt in denen wir immer bessere Ausrüstung finden.
Man sieht schon, die Geschichte liefert wirklich nur eine Art roten Faden, der eigentliche Antrieb rührt mehr aus der Weiterentwicklung unseres Spielcharakters heraus.


 

Was erwartet uns bei einem solchen Spiel?

Die reinen Action-Rollenspiele über die wir hier reden stellen wie bereits gesagt eine komplexe Mischung aus Action-Adventure und den Klassischen Rollenspielen dar.
Wenn wir also in Action-Adventures ständig an den Geschicklichkeitseinlagen, Qick-Time Events und Kletterpassagen scheitern und uns klassische Rollenspiele zu langweilig und Dialoglastig sind, könnten Action-Rollenspiele die Lösung für unsere Interessen sein.
Wir bekommen in der Regel zu Beginn des Spiel die Möglichkeit, uns einen eigenen Charakter (oder auch Avatar genannt) ganz nach unseren Wünschen zu erstellen. Hier können wir nicht nur das Aussehen, Geschlecht und Statur nach unseren Vorstellungen anpassen, sondern uns auch eine sogenannte “Charakterklasse” für unseren Avatar auswählen.
Screenshot zu “Dark Meddiah of Might and Magic” 4

Die Charakterklasse bestimmt später die grundsätzliche Spielweise unseres Avatars. So wird ein “Magier” hauptsächlich aus der Ferne mit magischen Angriffen kämpfen wohingegen ein “Krieger” mit großem Schwert und schwerer Rüstung immer direkt in den Nahkampf geht.
Einige Spiele geben uns auch die Freiheit, die Charakterklasse des Avatars praktisch selbst zu definieren. Da können wir auch bestimmte “Hybriden” wie einen zaubernden Krieger oder einen schwer gepanzerten Bogenschützen erschaffen, müssen aber natürlich auf der anderen Seite auch zusehen, wir wir mit einem solchen Misch-Charakter siegreich aus den Kämpfen hervorgehen können.
Diese Spielmechanik stellt für viele Spieler auch einen gewissen Reiz dar. Eben nicht mit einem 0815 Helden durchs Land zu ziehen sondern sich einen ganz eigenen Avatar zu erstellen mit denen die Kämpfe vielleicht nicht so effizient und einfach sind, dafür aber viel mehr Spaß machen können.
Man sieht schon, die meisten Eigenschaften der Action-Rollenspiele drehen sich um den eigenen Avatar und ums Kämpfen. Wir fangen in der Regel immer “ganz unten” z.B. bei Level 1 mit einfachster Ausrüstung an und machen uns auf in die Welt um durch Kämpfe und gelöste Aufgaben (Quests) entsprechend Erfahrungspunkte, Geld und Ausrüstung zu erlangen.
Durch die Freiheit, die wir in der Gestaltung unseres Avatars haben, ist auch die Geschichte entsprechend “locker” gehalten.

So ist es uns in der Regel vergleichsweise freigestellt, wann wir bestimmte Teile der Geschichte spielen und wie wir die Aufgaben in diesem Zusammenhang bewältigen.
Das muss im Prinzip auch so sein, da das Spiel ja, anders als bei den fest vorgegebenen Spielcharakteren der Action-Adventures, nicht weiß wie unser Avatar “funktioniert”. Oft stellt uns aber die Spielwelt selber schon genügend Aufgaben bereit und lädt zur Erkundung ein so dass uns eigentlich nie langweilig wird.
So etwas wie abgeschlossene “Level” gibt es nicht. Es wird aber zwischen zwei grundsätzlichen Schwierigkeitsansätzen unterschieden. Da gibt es auf der einen Seite die Spiele, die für bestimmte Gebiete einen bestimmten Levelbereich vorsehen. Ist unser Avatar zu “schwach” werden wir in den entsprechenden Gebieten nicht lange überleben, bzw. wird uns meist der erste Gegner direkt ungespitzt in den Boden stampfen.
Auf der anderen Seite gibt es die Spielwelten, die sich vollständig nach unserem eigenen Level richten und anpassen. Wir können hier also praktisch mit Level 1 bereits die gesamte Spielwelt bereisen ohne Angst haben zu müssen, auf einen Level 50 Gegner zu treffen der uns bereits mit einem bösen Blick direkt erledigen könnte.
Beide Prinzipien haben ihre eigenen Vor- und Nachteile aber der allgemeine Schwierigkeitsgrad lässt sich natürlich immer noch einmal extra einstellen.


 

Tipps für Videospiel-Anfänger

Action-Rollenspiele können für einen Anfänger relativ schnell “kompliziert” werden. Wie bereits erwähnt, werden die meisten Spiele dieser Kategorie mit dem Gamepad gespielt wobei wir immer einen Analogstick für die Bewegung und den jeweils anderen Analogstick für die Kameraführung bzw. das Zielen verwenden.
Wir müssen also grundsätzlich lernen, mit beiden Sticks unabhängig voneinander umzugehen und gleichzeitig auch noch dem Spielgeschehen auf dem Bildschirm zu folgen.
Der grundsätzliche Schwierigkeitsgrad geht bei einem Action-Rollenspielen in der Regel aus dem Verhältnis der Stufe des eigenen Charakters zu der Stufe der Gegner hervor.

Über die Hälfte der männlichen Spieler wählen einen weiblichen AvatarInteressante Rollenspiel-Fakten

Dazu kommt noch die Qualität der Ausrüstung, die unser Charakter besitzt.
Sind wir z.B. “normal” ausgerüstet, so können wir beispielsweise Gegner bis zu 3 Stufen über unserer eigenen recht souverän besiegen. Haben wir vergleichsweise “gute” Ausrüstung
(oft als “selten” oder gar “episch” bezeichnet) so werden wir womöglich selbst mit Gegnern die 4 oder gar 5 Stufen über der unseren liegen fertig.
Dazu kommt natürlich auch noch die Anzahl und Art der Gegner. So können 2-3 Gegner einer Art noch machbar sein, 4 Gegner aber vielleicht nur noch mit Glück zu besiegen.
Sind die Gegner zudem noch irgendwie “verzaubert” – also machen, wenn sie Pech haben – einen Elementarschaden in der Kategorie, in der unsere Spielfigur schlecht geschützt ist (z.B. Feuer oder Blitz) dann werden wir an dieser Stelle schnell zusätzliche Probleme bekommen.
Man sieht schon, ganz so einfach ist es nicht aber grundsätzlich können wir im Spiel davon ausgehen, wenn ein Monster eine Stufe X hat, und wir wissen, dass wir es mit dieser Stufe von Gegnern aufnehmen können, dann können wir es uns auch leisten, auf den Kampf einzugehen.

Screenshot zu “Gothic 4”5
 Die Spiele helfen uns dabei auch häufig indem sie einen bestimmten Farbcode verwenden – so sind einfache Gegner (nach obiger Formel) meistens grün, normale Gegner in der Regel “gelb” und gefährliche, bzw. für unsere aktuelle Charakterstufe nicht besiegbare Gegner in “rot” angezeigt.
Das bedeutet für unsere Handlungen, bei “grün” können wir unseren Avatar ganz entspannt in den Kampf stürzen, bei “gelb” sollten wir uns durchaus auf den Kampf konzentrieren und bei “rot” nehmen wir am besten die Beine in die Hand!


 

Unsere Action Rollenspiel Spieleempfehlungen
pixelpenne fable 3 titel

Fable 3

Hallo Gast! Um diesen Inhalt zu sehen wird ein kostenloses Pixelpenne.de Benutzerkonto benötigt.   Sollte bereits ein Konto vorhanden sein, genügt es,...

pixelpenne fallout 4 titel

Fallout 4

Hallo Gast! Um diesen Inhalt zu sehen wird ein kostenloses Pixelpenne.de Benutzerkonto benötigt.   Sollte bereits ein Konto vorhanden sein, genügt es,...

pixelpenne the witcher 3 wild hunt titel

The Witcher 3

Hallo Gast! Um diesen Inhalt zu sehen wird ein kostenloses Pixelpenne.de Benutzerkonto benötigt.   Sollte bereits ein Konto vorhanden sein, genügt es,...

 

Quellenangaben

Beitragsbild: “Fallout 4” von schlammonster. CC By-Sa 3.0 @2015 Bethesda Softworks

[1] “The Witcher 3: Wild Hunt” von Maverick. CC By-Sa 3.0 @2015 CD Project

[2] “Fallout 4” von Sisko. CC By-Sa 3.0 @2015 Bethesda Softworks

[3] “The Elder Scrolls 5 – Skyrim” von Stefan1904. CC By-Sa 3.0 @2011 Bethesda Softworks

[4] “Dark Messiah of Might and Magic” von Marco BüttinghausenCC By-Sa 3.0 @2006 Ubisoft

[5] “Gothic 4” von DaeifCC By-Sa 3.0 @2010 Jowood Productions Software

Back to top button