Rundenstrategiespiele

Der nächste Zug will gut überlegt sein

Rundenbasierte Strategietitel sind in der letzten Zeit ein wenig in Vergessenheit geraten. Vielen Freizeitstrategen liegt das Konzept und die Präsentation von Echtzeitstrategiespielen einfach mehr als die oft komplexeren und anspruchsvolleren Rundenstrategiespiele.
Rundenstrategiespiele können durchaus mit einem Brettspiel wie “Schach” verglichen werden. Nur haben wir ungleich mehr Dinge dabei zu beachten.
Wir haben meistens unterschiedliche Einheitentypen mit jeweils unterschiedlichen Werten für z.B. Bewegungsfreiheit oder Angriffskraft.
Dazu ist nicht jede Einheit gegen bestimmte Gegnereinheiten effektiv – ein Panzerabwehrschütze mag ein probates Mittel gegen einen Panzer sein, kann jedoch von einem MG-Schützen mit Leichtigkeit neutralisiert werden.
Dieses grundsätzliche Stein/Papier/Schere Prinzip, das bei den meisten Strategiespielen Verwendung findet, ist bei rundenbasierten Spielen in der Regel noch spezieller ausgeprägt.
Muss man bei einem Echtzeitstrategiespiel schnell reagieren und auf die sich schnell verändernde Situation auf dem Schlachtfeld ebenso schnell Gegentaktiken improvisieren macht man bei den Rundenstrategiespielen fast schon das Gegenteil.
Hier führt uns nicht schnelles Handeln, sondern eine sorgfältige Planung und kluge Strategie zum Erfolg.
Rundenstrategiespiele sind vergleichsweise zeitlos. Natürlich altern die Grafiken, das Interface und die Bedienung – da aber grundsätzlich die erfolgreiche Strategie im Vordergrund steht, fällt ein Mangel in den anderen Bereichen kaum ins Gewicht- Es ist wie beim Schachspiel – natürlich kann man die Figuren toll modellieren damit sie feiner aussehen, am Ende bleibt ein Springer aber ein Springer und nur das ist für das Spiel wirklich wichtig.

 

Kleine Geschichtsstunde zu Rundenstrategiespielen

Rundenstrategiespiele gibt es schon wesentlich länger als Spiele aus dem Bereich Echtzeitstrategie. Gerade die ersten Spiele aus den 80er Jahren glichen eher einem modernen Schachprogramm aber die Spielidee war dennoch grundsätzlich die gleiche: Wir haben eine bestimmte Anzahl eigener Einheiten mit jeweils speziellen Eigenschaften mit denen wir die gegnerischen Einheiten besiegen müssen. Da diese oft zahlenmäßig überlegen sind, müssen wir strategisch und auch taktisch klug vorgehen um unser Ziel zu erreichen.
1991 kam “Battle Isle” in die Läden und hat dieses Prinzip praktisch bilderbuchartig umgesetzt. Das Spiel hatte eine enorme taktische Tiefe und jede Partie konnte stundenlang begeistern.
Richtig interessant wurde es dann 1993-1995. Hier kamen sehr viele Strategie-Meilensteine auf den Markt die es als Serie entweder heute noch gibt, oder es immer noch Wert sind, im Original gespielt zu werden.
Da hätten wir unter anderem X-COM, Panzer General und Jagged Alliance.
Über die Jahre wurde an diesen Spielen nur wenig verändert. Es gab bessere Grafiken und Soundeffekte und die Bedienung sowie Übersicht wurde verbessert – dies war aber auch oft einfach nur ein Resultat der immer weiter steigenden Bildschirmauflösung.
Selbst aktuellste Rundenstrategietitel unterscheiden sich, bis auf die gerade erwähnten Punkte, kaum von ihren “Großvätern” aus den 90er Jahren.
Screenshot zu “Battle Isle 2” 1

 

Was müssen wir in einem Rundenstrategiespiel eigentlich machen?

Diese Spiele haben sehr viel mit strategischen Brettspielen wie z.B. “Schach” gemeinsam. Wir haben eine bestimmte Anzahl von Einheiten unterschiedlichen Typs. Jeder Einheitentyp hat unterschiedliche Eigenschaften sowie spezielle Stärken und natürlich auch Schwächen.

 

Screenshot zu “Jagged Alliance Crossfire” 2
Das Ziel ist, die gegnerische Armee, die uns in der Regel zahlenmäßig überlegen ist, mit Hilfe einer klugen Strategie zu besiegen.
Dabei müssen wir besonders darauf achten, dass wir die Stärken unserer eigenen Einheiten gegen die Schwächen der gegnerischen Einheiten einsetzen und dem Gegner gleichzeitig nicht die Chance geben, dies auch bei uns zu tun.
Dabei können wir viele Strategien/Taktiken anwenden, die auch beim Schach zum Einsatz kommen (z.B. “Bauernopfer” usw.)
Bei vielen rundenbasierten Strategiespielen haben sich entweder die “isometrische Ansicht” oder aber die Draufsicht auf ein Spielfeld mit hexagonalen Feldern etabliert.

 

Beim eigentlichen Spielprinzip unterscheiden wir zwei grundsätzliche Arten:
Entweder hat eine Einheit zu Beginn des Zuges ein bestimmtes Punktekonto und benötigt dann pro Aktion wie z.B. Bewegung oder Angriff eine bestimmte Anzahl an Punkten. In diesem Fall können wir z.B. wählen, ob wir eine Einheit relativ weit bewegen, eine Kombination aus Bewegung und Angriff oder aber ausschließlich angreifen lassen wollen.
Oder aber wir haben pro Zug für jede Einheit immer genau zwei Aktionen zur Verfügung. Das kann dann ebenfalls eine weite Bewegung, eine Kombination aus Bewegung und Angriff oder aber ein (starker) Angriff sein.
Es gibt natürlich immer spezielle Einheiten, die z.B. sehr stark angreifen, sich jedoch nicht gleichzeitig im selben Zug bewegen können.
Das alles führt dazu, dass wir uns vor einem Zug immer Gedanken darüber machen müssen, wie wir mit unseren Einheiten vorgehen, da wir beispielsweise auch relativ genau vorhersagen können, wann z.B. eine vorrückende, gegnerische Einheit an unserer (verwundbaren) Artillerieeinheit ankommen wird.
Das Spielfeld ist zu Beginn des Spiels in der Regel vom sogenannten “Fog of War” bedeckt – das bedeutet, alles was wir nicht sehen und auch noch nicht erkundet haben ist schwarz. Wir können nicht sehen, was sich auf den verdeckten Feldern befindet und müssen entsprechend zuerst Aufklärung betreiben um Bewegungen des Gegners zu sehen. Das macht natürlich alles ein wenig komplizierter, denn anders als beim Schach bekommen wir nicht direkt zu Anfang eine Übersicht über die Positionierung, Zusammensetzung und Stärke unseres Gegners – das kann im späteren Verlauf für einige Überraschungen sorgen!

 

Was erwartet uns bei einem Rundenstrategiespiel ?

Rundenstrategiespiele sind keine hektischen oder zeitkritischen Spiele – ganz im Gegenteil. Ohne eine wohlüberlegte Strategie kommen wir selten zum Ziel. Übereiltes Handeln schlägt meistens ebenso fehl wie unkoordiniertes oder zu aggressives Vorgehen.
Diese Spiele werden oft mit der Maus und/oder Tastatur gespielt. Bei Konsolentiteln erfolgt die Steuerung entsprechend mit dem Gamepad.
Natürlich gibt uns das Spiel eine Art Geschichte vor, es folgt in der Regel eine Kampagne in der es dann unsere Aufgabe ist, den Feind zurückzuschlagen.
Wir arbeiten uns dann von Mission zu Mission bis zum Sieg.
Je nach Spiel können dabei die einzelnen Missionen durchaus mehrere Stunden lang dauern.
Bei “Battle Isle 2” haben wir so viele Einheiten pro Zug zu bewegen und zu koordinieren, dass alleine ein einziger Zug bereits 30 Minuten und mehr in Anspruch nehmen kann. Und nachdem wir fertig sind ist ja auch noch der Gegner mit seinem Zug dran…
Screenshot zu “Xcom – Enemy Unknown” 3

 

Tipps für Anfänger von Rundenstrategiespielen

Bei Rundenstrategiespielen ist es ungeheuer wichtig die Stärken und Schwächen der Einheiten zu kennen. Nur wenn wir unsere Stärken ausspielen und dem Gegner gleichzeitig möglichst wenig Chancen geben dies ebenfalls zu tun, können wir so eine Schlacht gewinnen.
Es ist in jedem Fall eine Menge Übung notwendig um sich mit den Einheiten vertraut zu machen und erste Erfolge zu feiern.
Wenn wir aber das Prinzip erst einmal verstanden haben, ist stundenlanger Spielspaß voller packender Gefechte garantiert.
Gerade zu Beginn sollte unbedingt auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad angefangen werden denn bei dieser Art Spiel können wir davon ausgehen, von einer “gnadenlosen” KI angegriffen zu werden die wirklich jede noch so kleine Schwäche sofort ausnutzen wird.
Dieser nur geringe Raum für Fehler kann zu Beginn eventuell für Frustmomente sorgen, ein Speichern und Neuladen des Spielstandes kann durchaus helfen denn wir können davon ausgehen, dass uns die KI am Anfang wirklich häufig mit ihrem Einfallsreichtum überraschen wird.
Screenshot zu “Battle Worlds: Kronos” 4

 

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Quellenangaben

Titelbild: “Shadowrun Returns: Dragonfall” von Slaytanic. CC By-Sa 3.0 ©2014 Harebrained Schemes

[1] “Battle Isle 2” von Alex Althoff. CC By-Sa 3.0 ©1994 Blue Byte Software

[2] “Jagged Alliance – Crossfire” von Michl Popichl. CC By-Sa 3.0 ©2012 bitComposer Games

[3] “Xcom – Enemy Unknown” von Kutte. CC By-Sa 3.0 ©2012 2K Games

[4] “Battle Worlds: Kronos” von Benjamin Braun. CC By-Sa 3.0 ©2013 Crimson Cow

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