Aufbauspiele

Hier bauen wir uns eine Welt ganz nach unseren Vorstellungen auf

Aufbaustrategiespiele, oder ganz einfach nur Aufbauspiele genannt, geben uns die Möglichkeit, eine eigene Welt ganz nach unseren Vorstellungen zu erschaffen.
Wir beginnen meist mit nur wenigen Starteinheiten und -ressourcen und legen damit den Grundstein für unsere neue Zivilisation. In den folgenden Spielphasen bauen wir unsere Zivilisation aus, gründen neue Städte und verbessern unsere Technologie durch entsprechende Forschung.
Der Fokus dieser Spiele liegt stets im Aufbau. Natürlich gibt es auch Mitspieler und es ergeben sich auch Konfliktsituationen, diese lösen wir aber in den meisten Fällen eher diplomatisch als kriegerisch.
Der Aufbau einer Armee ist natürlich grundsätzlich nicht verboten, jedoch verschlingt diese Unmengen an Ressourcen weshalb man nach Möglichkeit nur in Notfällen darauf zurückgreift.
Je nach Setting des jeweiligen Aufbauspiels haben wir dann andere, zum Teil auch sehr umfangreiche Aufgaben. So müssen wir uns um die Versorgung unserer Bürger mit Nahrung und Baumaterial kümmern, müssen unseren Einflussbereich vergrößern und ständig neuen Nachschub ausfindig machen um weiter wachsen zu können.
Viele Spiele geben uns auch diverse Aufgaben, die es zwischendurch zu erfüllen gilt.

 

Kleine Geschichtsstunde zu Aufbauspielen

Eines der ersten Spiele, das wir in die Kategorie der Aufbauspiele einsortieren können, war “SimCity” aus 1989. Gut, genau genommen sollten wir SimCity unter den Städtebausimulationen führen – denn genau darum geht es schließlich in SimCity – wir wollen es hier dennoch erwähnen denn es war das erste Spiel, welches die Grundzüge der Aufbauspiele-Mechanik implementiert hatte.
In den 90er Jahren, als sich die Echtzeit-Strategiespiele entwickelten, gab es dann einige Spiele, die ihren Schwerpunkt vom Kämpfen etwas weiter in Richtung Ressourcenmanagement verlagerten, das könnte man durchaus als “Vorstufe” für die späteren Prinzipien der Aufbauspiele sehen.
Eines dieser Spiele war “Die Siedler” welches 1993 erschienen ist. Es handelt sich zwar im Grunde um ein Echtzeitstrategiespiel und man konnte auch dort nur durch den Einsatz von Militäreinheiten expandieren, jedoch wurde dem Spieler hier zum ersten Mal etwas mehr “Mikromanagement” im Bezug auf Ressourcengewinnung und -verarbeitung geboten.
Das erste “richtige” Aufbauspiel ließ dann bis 1998 auf sich warten. “Anno 1602” erscheint und zeigt den Spielern seiner Zeit eine ganz neue Spielidee. Man muss erwähnen, zu dem Zeitpunkt waren (kriegerische) Echtzeitstrategiespiele neben Shootern die Platzhirsche in den Verkaufscharts. Und dann kam “Anno” – das Spiel setzte praktisch konsequent die Idee eines reinen “Aufbauspiels” um.
Im Wesentlichen geht es darum, eine neue Zivilisation zu gründen und (friedlich) aufzubauen. Zwar gab es auch hier Militäreinheiten, diese wurden aber nur in “Notfällen” tatsächlich benötigt.
Das klingt vielleicht zuerst einmal irgendwie “langweilig” aber Anno schaffte durch die geschickt ineinander verzahnte Warenwirtschaft eine Spieltiefe, die uns Spieler enorm viele Stunden an den Bildschirm fesselte.
Screenshot zu “Anno 1604” 1
Bis heute ist die “Anno” Serie (zu Recht) eine der erfolgreichsten im Segment der Aufbauspiele. Im Laufe der Jahre sind mehrere Teile erschienen die das Prinzip konsequent weiterentwickelt haben. Neben grafischen Verbesserungen liefern die neuesten Spiele vor allem wesentlich komplexere und ausgeklügeltere Warenwirtschaft und -Handel.

 

Was müssen wir in einem Aufbauspiel eigentlich machen?

Grundsätzlich geht es darum, etwas aufzubauen. Nicht ums schießen, nicht ums kämpfen und auch nicht um Fußball. Wir bekommen zu Spielbeginn eine bestimmte Menge an “Starteinheiten” und einige Ressourcen und werden praktisch auf einer großen Spielkarte “ausgesetzt”.
In Aufbauspielen wird uns meistens keine große Geschichte oder ein roter Faden geboten. Die Aufgabe ist einfach formuliert und einleuchtend: Wir sollen die uns zur Verfügung gestellte Welt besiedeln und dafür sorgen, dass es unserem Volk an nichts mangelt.

 

Screenshot zu “Anno 1404” 2
Wir fangen meist mit ein paar Holzhütten und einem Marktplatz an. Das Spiel gibt uns in der Regel in dieser Einstiegsphase nur eine Handvoll Möglichkeiten so dass es nicht schwierig ist, den ersten Warenkreislauf aufzubauen und die ersten Bedürfnisse unserer Bürger zu befriedigen.
Mit steigender Einwohnerzahl müssen wir natürlich für den nötigen Nachschub an Nahrung sorgen und um weitere Bedürfnisse zu befriedigen müssen wir zwangsläufig expandieren. Oft gibt es bereits in dieser ersten Spielphase die Möglichkeit, mit anderen Spielern (vom Computer gesteuert) in Kontakt zu treten und z.B. mit ihnen Handel zu treiben.
Irgendwann haben wir alle Ziele der Anfangsphase erreicht und werden automatisch in die nächste Phase überführt. In der Regel entwickeln unsere Siedler in den nächsten Spielphasen immer mehr und vor allem komplexere Bedürfnisse. Waren sie zu Anfang noch mit einfachem Leinenstoff zufrieden, benötigen sie auf der nächsten Stufe bereits geschneiderte Kleidung und später muss diese dann eventuell sogar noch durch Seide ergänzt und vielleicht sogar mit Gold und Edelsteinen veredelt werden.
Um diese Bedürfnisse befriedigen zu können, wird unser “Technologiebaum” mit jeder Stufe entsprechend erweitern.
Wir bekommen die Fähigkeit, zusätzliche Rohstoffe abzubauen und weiter zu verarbeiten. Die Ketten, um spezielle Waren herzustellen werden dabei im Laufe des Spiels immer komplexer und benötigen entsprechend viel Aufmerksamkeit und Optimierungsaufwand.
Sind unsere Bürger zufrieden, bekommen wir entsprechend viel Geld (aus Steuern) was uns in die Lage versetzt, weiter zu expandieren. Produzieren wir von bestimmten Gütern zu viel, können wir diese an andere Spieler verkaufen, haben wir einen Mangel, können wir die benötigten Waren (zu horrenden Preisen) einkaufen.
Bei einigen Spielen gibt es die Möglichkeit, ein klares Spielziel zu definieren was als “Sieg” gewertet wird, z.B. 500.000 Einwohner zu erlangen oder alle Mitspieler zu besiegen etc.
Meistens werden Aufbauspiele aber als “Endlosspiel” gespielt ohne definiertes Ziel. Wir vergrößern permanent unser Reich, bauen immer komplexere Warenketten auf und optimieren diese und kümmern uns um die immer komplexeren Bedürfnisse unseres Volkes.
Die Spiele sind dabei so ausgelegt, dass wir selbst nach 100 Spielstunden noch lange nicht am “Ende” sind, ein einzelner Spielstand kann also durchaus 200 Spielstunden und mehr umfassen.

 

Was erwartet uns bei einem Aufbauspiel?

Aufbauspiele sind grundsätzlich sehr ruhige und entspannende Spiele. Wir bekommen stets die Zeit die wir brauchen und nur weil mal etwas nicht richtig läuft (z.B. ein wichtiges Bedürfnis nicht erfüllt wird) geht nicht gleich das ganze Spiel vor die Hunde.
Auf der anderen Seite gehören Aufbauspiele dafür nicht zu den schnellen Spielen, die wir mal eben an 3 Abenden durchspielen können.
Für ein Aufbauspiel müssen wir uns Zeit nehmen, ein Spiel kann hier gut und gerne zwischen 100 und 200 Spielstunden dauern, was uns je nach wöchentlicher Spielzeit durchaus einige Monate oder gar Jahre beschäftigen kann.
Die Spielgeschwindigkeit kann von uns frei vorgegeben werden. Im Notfall kann das Spiel jederzeit pausiert werden so dass wir alle Zeit der Welt haben um Dinge zu regeln, wenn es mal etwas schneller gehen soll, können wir die Zeit in einigen Stufen beschleunigen.
Bei Aufbauspielen geht es zum einen um den Aufbau einer Zivilisation, um das zu erreichen müssen wir uns entsprechend um unser Volk kümmern. Wir befriedigen die Bedürfnisse, bauen Gebäude und Rohstoffketten. Ein wichtiger Aspekt liegt dann oft auch auf der Optimierung der jeweiligen Rohstoff- und Warenketten.
Um Spaß an Aufbauspielen zu haben müssen wir Spaß daran haben, etwas aufzubauen und in der Lage sein uns eigene Ziele zu stecken.
Screenshot zu “Anno 2070” 3

 

Tipps für Videospiel-Anfänger

In vielen Aufbauspielen geht es darum, neben einigen Computer-Mitspielern (wir nennen sie hier extra nicht “Gegner”) das eigene Volk zu vergrößern. Früher oder später ergeben sich daraus aber auch Konflikte, die unsere Computerspieler eventuell auch gerne militärisch lösen würden.
In der Regel können wir das Verhalten unserer Computerspieler in einem gewissen Maße vorgeben.
Es macht Sinn, diese in den ersten Spielversuchen nicht unbedingt zu “aggressiv” einzustellen so dass wir durch sie friedliche Handelspartner gewinnen, aber keine Angst haben müssen, irgendwann von einer Armee angegriffen zu werden.
Es ist auch keine Schande, wenn wir bei unseren ersten Partien die Option auf viele Anfangsrohstoffe wählen. Gerade die Anfangsphase ist oftmals die schwerste, da wir nur wenige Güter zur Verfügung haben aber gleichzeitig möglichst schnell expandieren “müssen” um schnell alle benötigten Waren selber herstellen zu können.
In den ersten Spielversuchen und -stunden werden wir nach und nach immer besser mit der Spielmechanik zurechtkommen. Wenn man erst einmal weiß, wie die unterschiedlichen Gebäude “funktionieren” und auf was man zu achten hat, wird es zunehmend einfacher.
Screenshot zu “Anno 2205” 4

 

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Quellenangaben

Titelbild: “Anno 1404” von Armin Luley. CC By-Sa 3.0 ©2009 Ubisoft

[1] “Anno 1602 – Erschaffung einer neuen Welt” von Horschtele. CC By-Sa 3.0 ©1998 Sunflowers

[2] “Anno 1404” von Armin Luley. CC By-Sa 3.0 ©2009 Ubisoft

[3] “Anno 2070” von spinatkuchen. CC By-Sa 3.0 ©2011 Ubisoft

[4] “Anno 2205” von Maverick. CC By-Sa 3.0 ©2015 Ubisoft

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