Die Gattung der Geschicklichkeitsspiele, wie wir sie hier bei der PixelPenne nennen, ist schon fast genau so alt, wie Videospiele selber. Angefangen haben diese Spiele auf den bekannten “Arcade-Spielautomaten”, in denen wir Groschen für Groschen für eine Spielrunde einwerfen konnten.
Später, unterstützt durch den technischen Fortschritt in der Computerbranche, konnten diverse Spielekonsolen für den Hausgebrauch angeboten werden und die Videospiele bekamen ihren Auftritt auf den heimischen Fernsehgeräten.
Die Spiele haben sich seit der Zeit natürlich enorm weiterentwickelt. So gab es immer wieder neue Ideen und Spielprinzipien – und einige davon möchten wir in diesem Kapitel vorstellen.
Geschicklichkeitsspiele?
Als “Geschicklichkeitsspiel” bezeichnen wir ganz allgemein die Spiele, die ihren Ursprung mehr oder weniger in der Ära der Arcadeautomaten haben.
Ganz klassisch sind dabei natürlich die “Jump&Run” Spiele (oft auch “Plattformer” genannt). Spätestens seit den 80er Jahren, als Nintendo den Klemptner namens Mario über ihre Konsolen in die Wohnzimmer brachte, waren Jump&Run Spiele ein integraler Bestandteil jeder Videospielsammlung.
Da die ersten Videospiele im Prinzip noch keine anderen Elemente bieten konnten, kam es ausschließlich auf das Geschick des Spielers am Joystick oder Gamepad an. So gesehen waren diese ersten Spiele praktisch alles “Geschicklichkeitsspiele”.
Ob nun “Donkey Kong” oder “Space Invaders” (das auch Teil unseres PixelPenne Logos geworden ist) – Wir benötigen weder strategische Planung noch müssten gefundene Gegenstände taktisch klug verwendet werden – Wir müssen lediglich geschickt genug sein um unsere Spielfigur über den Bildschirm zu bewegen und allen Gefahren auszuweichen.
In den folgenden Jahren haben sich daraus dann einige Genres entwickelt. Zum einen natürlich das bekannteste, Jump&Run. Eine weitere Gruppe sind die sogenannten “Run&Gun” Spiele – das Spielprinzip ähnelt dem Jump&Run, nur dass unser Spielcharakter bewaffnet ist und wir die Gegner nicht durch “drauf springen” sondern durch “schießen” erledigen.
Dann kamen die sogenannten “Rogue-Like” Spiele, hier haben wir nur ein einziges Leben und müssen versuchen mit diesem so weit wie möglich im Level voranzukommen. Wird unser Spielcharakter getötet, müssen wir wieder komplett von Vorne beginnen.
Viele dieser alten Spielprinzipien wurden in der Zeit des technischen Fortschritts von vielen Entwicklern vernachlässigt. Die Spieler wollten “neue” Spiele, neue Grafiken, neue Ideen und so wurden die kreativen Kapazitäten mehr in die Ausarbeitung der Grafik, Physik, KI und vielen anderen, “modernen” Elementen investiert.
Man kann fast sagen, dass nur Nintendo mit ihren “Super Mario” Spielen die ganze Zeit über an der Weiterentwicklung der Jump&Run Spiele gearbeitet hat. Sie haben durch die positiven Verkaufszahlen praktisch bewiesen, dass dieses Genre auch über die Jahre bei den Spielern immer beliebt geblieben ist. Erst in den letzten Jahren haben es sich besonders die kleineren Entwicklerstudios wieder zur Aufgabe gemacht, dieses Genre neu zu beleben.
So wurden alte Spielkonzepte aufgearbeitet und mit neuen Ideen vermischt. Die Technik ist heute kein Thema mehr, solche “kleinen” Arcadespiele laufen problemlos mit heutiger Hardware und werden zum Teil sogar “absichtlich”, besonders in grafischer Hinsicht, einfach gehalten um den ursprünglichen Charme der Arcadespiele zu erhalten.
Was macht ein Geschicklichkeitsspiel aus?
Wie der Name der Kategorie eventuell bereits vermuten lässt, steht bei dieser Art von Spielen die Geschicklichkeit des Spielers im Vordergrund.
Man könnten natürlich nun argumentieren, dass dies z.B. bei einem Shooter ebenfalls der Fall ist und das ist auch grundsätzlich richtig, nur ist in einem Shooter eben Geschicklichkeit im Umgang mit der Waffe nicht alles – Die Waffe muss z.B. ebenfalls gut gewählt werden, es kommen taktische Überlegungen dazu und so weiter.
Bei einem Geschicklichkeitsspiel brauchen wir uns um all diese Dinge in der Regel kaum oder nur wenig Sorgen zu machen. Wenn wir mit unserer Spielfigur, nehmen wir mal den berühmten Klempner Mario, vor einem Abgrund stehen, so entscheidet nur unser Umgang mit dem Gamepad über Erfolg oder Misserfolg.
Natürlich gibt es auch in dieser Kategorie das Problem der schwach definierten Genregrenzen. So kann es vorkommen, dass ein Spiel, welches wir bei der Pixelpenne als Arcadespiel einstufen, von anderen eher als Action-Adventure gesehen wird.
Grundsätzlich tauchen in dieser Kategorie eher die “kleineren” Spiele auf. Das sind oft liebevoll kreierte Spiele von meist kleineren Entwicklerstudios. Diese Spiele bieten einen wunderbaren Gegenpol zu den teils riesigen Welten, unglaublichen Umfängen und Möglichkeiten, die uns die “ganz großen” Titel der Branche liefern können.
Bei den Spielen dieser Kategorie können wir auch einfach mal ein nettes, schnelles Spiel genießen welches oft wunderbar kreative Abwechslungen zu den heutigen “Komplexitätsmonstern” bieten. Dazu kommt auch, dass diese Spiele oft nur 10,- oder weniger kosten, was mehr als fair für das Spielvergnügen ist was sie uns bieten können.
Allgemeiner Umfang von Geschicklichkeitsspielen
Die meisten Spiele in dieser Kategorie bieten uns kurzweiligen Spielspaß über einen Zeitraum von 5-10 Stunden. Bei einigen Spielen kann dies aber, je nach persönlicher Begeisterung, auch in Richtung 20 oder 50 Stunden gehen.
Viele dieser Spiele sind zwar im ersten Anlauf in wenigen Stunden durchgespielt, bieten aber oft sehr großen Anreiz, einen erneuten Durchgang zu versuchen (z.B. mit einer anderen Konfiguration oder Ausgangslage).
So kann man, wenn man Gefallen an dem Spielprinzip gefunden hat, über die Wiederholungen extrem viel mehr Zeit in dem jeweiligen Spiel verbringen. Das geht zum Teil weit über die Spielzeiten der “ganz großen” (sogenannte Triple-A Titel) hinaus – also z.B. >100 Stunden.
Man kann diese Spiele daher sehr schön “schnell mal” eine Runde spielen, sich aber auf der anderen Seite über viele Monate damit beschäftigen.
Benötigte Hardware
Hier ist ein riesiges Plus der Geschicklichkeitsspiele, ihre Genügsamkeit was die Hardware anbelangt. Selbst mit einem alten PC lassen sich die meisten Spiele noch problemlos spielen. Sie benötigen weder besonders viel Speicherplatz, noch stellen sie größere Anforderungen an Grafikkarte und Prozessor.
Übersicht über die Sub-Genres von Geschicklichkeitsspielen
Jump&Run
Das wohl am meisten bekannteste Genre unter den Geschicklichkeitsspielen ist wohl das “Jump&Run”. Spiele dieser Art werden auch häufig als “Plattformer” bezeichnet (weil man darin oft von Plattform zu Plattform springt).
Den Durchbruch feierten Jump&Run Spiele wohl Mitte der 80er Jahre mit dem Aufkommen der Spielekonsolen von Nintendo und des damit verbundenen Auftritts des kleinen Klempners Mario.
Für damalige Konsolen waren Jump&Runs ideal denn für die Steuerung wurden so gesehen nur 2 Knöpfe benötigt (springen und rennen). Damit konnten auf der einen Seite die Gamepads extrem einfach gehalten werden und zusätzlich war das Spielprinzip für Jedermann einfach zu verstehen.
Schauen wir uns nur mal die Gamepads heutiger Konsolen und die damit verbunden Komplexität der Steuerung an… Reichten früher ein 4-Richtungs-Steuerkreuz und 2 Tasten noch aus, haben moderne Gamepads 2 Analoge Sticks, ein 8-Richtungs Steuerkreuz, 4 Tasten und 4 (teilweise auch analoge) Schultertasten.
Bei einigen Typen kann man sogar noch bis zu 4 Zusatzhebel anbringen! Damit kommt ein moderner “Controller” auf gut und gerne 12 Tasten + Steuerkreuz + Analogsticks – und in den meisten Spielen werden diese nicht nur alle benötigt, sondern auch je nach Situation für mehrere Aktionen gleichzeitig belegt… da war es früher noch um einiges leichter!
Die meisten, auch heute noch entwickelten, Jump&Run Spiele sind sogenannte “Sidescroller”. Das bedeutet, wir sehen das gesamte Spielgeschehen von der Seite und Steuern unsere Figur praktisch von links nach rechts über den Bildschirm.
Es gibt aber auch Spiele, die in einer (zumeist toll gestalteten) 3D Welt gespielt werden. Hierzu benötigt man jedoch ein wenig Übung denn das Präzise Springen von Plattform zu Plattform ist in 3-Dimensionen um einiges Schwieriger als in nur zwei.
Mehr Informationen zu Jump&Run Spielen gibt es hier:
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Geschicklichkeit
Wie sollen wir ein Spiel nennen, welches sich in keine der anderen Genres einsortieren lässt, für dessen Spielprinzip aber hauptsächlich Geschicklichkeit vom Spieler gefordert wird?
Bei der PixelPenne denken wir praktisch und nennen es einfach “Geschicklichkeitsspiel” – naheliegend oder?
Aber was finden wir in dieser Kategorie? Nun ja, es gibt relativ viele Spiele, besonders die der kleineren Entwicklerstudios, die zum Teil sehr interessante Spielkonzepte verfolgen. Diese variieren jedoch so stark, dass es praktisch nicht möglich ist, da tatsächlich jedes Mal einen Namen für zu finden.
Die meisten dieser Spiele haben jedoch in der Regel zwei Dinge gemeinsam: Sie lassen sich nicht in die anderen Kategorien einteilen und sie setzen hauptsächlich auf das Geschick des Spielers – daher nenne wir sie einfach mal “Geschicklichkeitsspiele”.
Hier können wir einen tollen Haufen Videospiele zusammenfassen die genau genommen noch eine dritte Sache gemeinsam haben: Sie machen oft überraschend viel Spaß!
Alle Informationen zu Geschicklichkeitsspielen gibt es hier:
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Open-World Survival
Sogar unter den Geschicklichkeitsspielen gibt es zum Teil welche, die Prinzipien der “Open-World” und “Survival” integriert haben – und oft gar nicht schlecht!
Grafisch werden diese Spiele oft bewusst einfach gehalten, das ist vielen Spielern nämlich in der heutigen Zeit gar nicht mehr so wichtig und würde ein kleines Entwicklerstudio auch viel zu viel Aufwand kosten. Es wird viel mehr Wert auf das eigentliche Spielprinzip gelegt.
Die Spiele, die in dieser Kategorie unter “Open-World” gelistet sind, können durchaus mit den “großen” Open-World Spielen aus dem Action oder Abenteuerbereich verglichen werden. Nur sind sie hier ungleich “einfacher” in ihrer Umsetzung.
Das macht sie zum einen oft wesentlich einfacher zu bedienen und zum anderen sind gerade die kleineren Spielentwickler in der Lage, Spielelemente abseits des “Mainstream” zu implementieren da sie glücklicherweise nicht nach der Nase ihrer Aktionäre tanzen müssen.
Alle Informationen zu Open World Survival Spielen gibt es hier:
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Run&Gun
Neben den Spielen, in denen wir hauptsächlich springen und laufen (und damit auch die Gegner besiegen) gibt es auch solche, in denen der Kontakt mit den vorhandenen Gegnern nicht “erlaubt” ist. In diesen Spielen bekommt unsere Spielfigur eine oder eine Auswahl an Waffen um sich der Gegner zu entledigen.
Spiele dieser Art nennt man dann folglich “Gun&Run”. Das Spielprinzip ist allerdings bis auf den Unterschied “schießen anstatt drauf springen” nahezu gleich dem der “Jump&Run” Spiele.
Die Komplexität ist etwas höher. Dadurch, dass wir zum einen unsere Spielfigur steuern, zum anderen aber auch “irgendwie” eine Richtung bestimmen müssen, in der sie schießen soll, benötigen wir zusätzliche Sticks und/oder Knöpfe auf dem Gamepad.
Die Steuerung ist dadurch ebenfalls ein klein wenig schwieriger, da wir halt (mindestens) eine Sache mehr zu steuern haben, als bei den klassischen Jump&Run Spielen.
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Arcade-Spiele
Die heutigen, etwas moderneren Version der Spielhallenklassiker. Werden auch häufig als “Gelegenheitsspiele” bezeichnet aber wir sind der Meinung, das wird vielen Spielen dieser Kategorie nicht ganz gerecht.
Natürlich zeichnen sich Arcade-Spiele dadurch aus, dass sie ein relativ schnell zugängliches Spielerlebnis bieten und dass man sie (wie viele andere Spiele dieser Rubrik) schnell mal zwischendurch ein bisschen spielen und sich dann wieder anderen Dingen zuwenden kann.
Hier finden sich aber auch Spiele, die neben einem einfachen Spielprinzip auch einen enormen Wiederspielwert bieten und einem darüber durchaus viele viele Stunden fesseln können.
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Rogue-Like
Diese Art der Geschicklichkeitsspiele zeichnet sich durch eine ganz besondere Eigenschaft aus. Unsere Spielfigur hat immer nur ein einziges Leben, es gibt keine Extraleben zum einsammeln und auch kein “Continue”. Stirbt sie, so müssen wir komplett von vorne beginnen.
Das hört sich für einige jetzt vielleicht etwas abschreckend an aber dieses Spielprinzip, welches den Namen “Rogue-Like” trägt hat auch eine ganz gewisse Faszination.
So “leben” diese Spiele eben davon, dass wir zwar immer wieder von vorne anfangen müssen, jedoch auch gleichzeitig jedes Mal die Möglichkeit haben, aus unserem vergangenen Versuch zu lernen und so einige Dinge anders/besser zu machen.
Die Tatsache, dass wir immer nur ein Leben haben macht diese Spiele im Übrigen auch unglaublich spannend. Wir können zwar jederzeit speichern aber wenn wir sterben, wird dieser Speicherstand gelöscht.
Man kann sich also nicht durch irgendwelche Spielpassagen “hindurch sterben” – Es ist daher wirklich spannend wenn wir auf einen unbekannten Gegner treffen von dem wir nicht wissen ob wir ihn besiegen können.
Bei vielen dieser Spiele können wir unsere Spielfigur sogar im Verlauf der Geschichte aufwerten und auch wenn sich das Spielprinzip auf den ersten Blick so darstellt, als würde man nur ein paar Minuten spielen ehe man wieder von Vorne beginnen muss, ist dies oft nicht der Fall.
Viele dieser Spiele liefern sogar eine Speicherfunktion und ein “Durchgang” kann durchaus mehrere Stunden dauern.
Es gibt auch Vertreter, bei denen bleiben Fähigkeiten oder Gegenstände eines Durchlaufs für den nächsten Durchlauf erhalten.
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Quellenangaben:
Beitragsbild: “Tron and Discs of Tron” von Sam Howzit CC2.0
[1] “Space Invaders Infinity Gene” von Stefan1904. CC By-Sa 3.0 ©2010 Square Enix
[2] “Rayman Legends” von Benjamin Braun. CC By-Sa 3.0 ©2013 Ubisoft
[3] “The Binding of Isaac” von Christaneu. CC By-Sa 3.0 ©2011 Headup Games