Steuerungen

Für mehr Kontrolle: Lenkräder, Joysticks und Co.

In diesem Beitrag soll es speziell um alle zusätzlichen Geräte wie Gamepads, Joysticks und Lenkräder gehen, mit deren Hilfe wir in Spielen unsere Spielfiguren, Fahrzeuge oder was auch immer steuern können.

 

Gamepads
Das “Gamepad” hat als Eingabegerät eine sehr lange Tradition. Waren sie früher in der Regel kabelgebunden, klobig und umständlich zu bedienen, sind moderne Gamepads dagegen wahre technische “Meisterwerke” – kabellose Verbindung, perfekte Ergonomie und präzise Analogsticks und perfekt positionierte Tasten geben uns die Möglichkeit, die Spiele jederzeit perfekt kontrollieren zu können.
XBox One Elite Gamepad 1
Inzwischen haben sich die Analogsticks gegenüber den Steuerkreuzen als primäres Bedienelement durchgesetzt. Die meisten modernen Gamepads sind heutzutage mit 2 Analogsticks und zusätzlich noch einem Steuerkreuz (bedienbar mit dem linken Daumen) ausgestattet. Das Steuerkreuz wird aber in den meisten Videospielen weniger als Richtungssteuerung verwendet sondern meistens als eine Art Schnellzugriff auf gewisse Aktionen.
Zusätzlich zu den Analogsticks haben die Gamepads noch mindestens 4 Tasten, die mit dem rechten Daumen zu bedienen sind.
Die sogenannten “Schultertasten” befinden sich quasi auf der Oberseite des Gamepads und werden mit Zeige- sowie Ringfinger beider Hände bedient. Die Schultertasten sind häufig als analoge Tasten angelegt und eignen sich so auch besonders gut um z.B. bei Autorennen das Gas- und Bremspedal entsprechend dosieren zu können.
Es gibt dann noch einige Gamepads, wie z.B. den Microsoft XBox One Elite Controller bei dem wir optional noch bis zu 4 zusätzliche Tasten “aktivieren” können. Diese werden an der Unterseite eingesteckt und können dann (zumindest theoretisch) mit Mittel- und Ringfinger beider Hände bedient werden. Dazu muss man dann allerdings auch die 4 Schultertasten “nur” mit dem Zeigefinger alleine, oder aber durch ständiges Umgreifen handhaben was wirklich kein leichtes Unterfangen ist (es sei denn man ist irgendwas in Richtung Klavierspieler oder so..)
Wir bereits erwähnt gehören Kabel bei den heutigen Gamepads der Vergangenheit an. Die meisten Gamepads werden uns mit den jeweiligen Spielekonsolen mitgeliefert, sind aber zum größten Teil auch flexibel für den PC einsetzbar.
Ein kleiner Nachteil ergibt sich aus dem kabellosen Konzept – für den Betrieb der Gamepads werden nun Batterien benötigt.
Einige Hersteller verbauen dazu löblicher weise interne Akkus (z.B. Sony), bei anderen Herstellern wie z.B. Microsoft ist man gezwungen entweder handelsübliche AAA Batterien einzusetzen oder aber ein spezielles “Akkupack” zu kaufen welches sich dann im jeweiligen Controller aufladen lässt.
Es ist natürlich durchaus ein wenig “ärgerlich”, wenn man sich gerade einen Microsoft “Elite” Controller für über 130,- gekauft hat und dann noch zusätzlich rund 25,- für einen (zwingend benötigten) Akku ausgeben muss.

 

Lenkräder
Bei den Lenkrädern werden wir bereits schon vergleichsweise “speziell” – schließlich kann man so ein Teil praktisch nur für eine Sache tatsächlich gebrauchen, nämlich den Autorennsimulationen. Wenn man dem nun gegenüberstellt, dass die meisten Lenkräder zwischen 250,- und 1500,- kosten, ist das durchaus als ein “teurer Spaß” zu bezeichnen.
Wer allerdings “richtige” Autorennsimulationen am PC oder Konsole nicht nur spielen, sondern auch “erleben” will, kommt eigentlich um den Kauf eines solchen Geräts nicht herum.
Logitech Driving Force GT Lenkrad mit Pedalerie
Zu jedem Lenkrad gehört auch immer eine Pedaleinheit. Diese kann bei den etwas einfacheren Geräten nur aus einer Bremse und einem Gaspedal bestehen, bei den etwas höherwertigen Geräten wird uns sogar noch ein Kupplungspedal geliefert.
Geschaltet wird in der Regel über die bekannten Schaltwippen am Lenkrad. Bei einigen Modellen kann aber eine richtige 6-Gang H-Schaltung nachgerüstet werden oder ist zum Teil sogar im Lieferumfang enthalten.
Mit einer solchen Ausstattung lassen sich dann besonders historische Rennfahrzeuge absolut authentisch steuern, Gas, Bremse, Kupplung, Handschaltung und ein Force-Feedback Lenkrad geben einem dann wirklich das Gefühl, den Wagen wirklich zu steuern – und es ist vor allem im Prinzip genauso schwierig und anstrengend wir in echt!
Wer es dann wirklich “wissen will” setzt sich zusätzlich noch in einen “Playseat” und spielt dabei mit einem VR Headset!
Bekannte Hersteller von Lenkrädern sind unter anderem Thrustmaster, Logitech und Fanatec.
Logitech bietet neben “normalen” Lenkrädern für Autorennsimulationen auch noch einige interessante Alternativen für Flugenthusiasten sowie Freunde von Treckern und anderen schweren Maschinen.
Diese Geräte sind allesamt nicht gerade günstig, können für Fans des jeweiligen Genres aber ein enormes Plus an Spielspaß bedeuten.
Fanatec ist praktisch der unangefochtene Premiumhersteller, wenn es um Autolenkräder geht. Hier können wir unser Lenkrad praktisch nach den eigenen Wünschen und Anforderungen selber zusammenstellen. Alle Komponenten sind extrem stabil aus Metall gefertigt und genügen damit praktisch den höchsten Anforderungen, die man an professionelle Spielehardware stellen kann.
Diese Exklusivität hat allerdings auch ihren Preis. Ein einfaches Lenkrad für PC schlägt hier mindestens mit etwa 500,- zu buche. Wollen wir etwas mehr so landen wir schnell bei 1500,- und wer darüber hinaus auch noch in einen Playseat investieren möchte landet mit allem erforderlichen Zubehör schnell bei weit über 2500,-
Großer Nachteil bei Fanatec, es gibt kein Lenkrad, welches für PC, XBox und Playstation gleichzeitig kompatibel ist – wir müssen uns so gesehen also auf eine Plattform festlegen. Die Praxis sieht aber im Grunde so aus, dass wohl 95% der Käufer eines Fanatec-Lenkrades wohl kaum auf einer “leistungsschwachen” Konsole spielen würden und sich daher in der Regel sowieso auf den PC als Plattform festlegen.
Die meisten der anderen modernen Lenkräder sind heutzutage glücklicherweise mit allen aktuellen Konsolen (Ausnahme Nintendo) und dem PC kompatibel. Vor dem Kauf sollte man aber auf jeden Fall prüfen, womit das jeweilige Lenkrad kompatibel ist denn es kann durchaus sein, dass ein Lenkrad zwar für den PC und die Sony Playstation funktioniert, nicht jedoch für die Microsoft XBox (oder umgekehrt). Besonders die ältere Generation (z.B. XBox 360) benötigte noch spezielle Lenkräder die heute aber so gut wie nicht mehr zu bekommen sind.

 

Joysticks
Mit den Joysticks verhält es ähnlich wie mit den Lenkrädern. Auch einen Joystick kann man im Grunde nur für vergleichsweise wenige Anwendungen tatsächlich gebrauchen. Allen voran stehen hier natürlich die Flugsimulationen. Ob nun zivil oder militärisch, für die realistische Bedienung unseres Flugzeuges benötigen wir nun mal auch einen entsprechenden Joystick.
Logitech X-56 H.O.T.A.S. Joystick mit Schubkontrolle 2
Früher gab es auf diesem Gebiet noch recht viel Auswahl, da es viele Hersteller gab, die entsprechende Geräte angeboten haben. Im Laufe der Jahre haben sich aber leider die meisten Hersteller aus diesem Markt zurückgezogen, wohl weil die Umsätze (weit) hinter den Erwartungen zurückblieben. Besonders schade ist dies bei Microsoft, die vor einigen Jahren mit ihrem “Sidewinder” Produkten einen wirklich guten Joystick auf dem Markt hatten. Heute ist dieser nur noch mit viel Glück gebraucht zu bekommen und wohl einer der wenigen halbwegs modernen Joysticks, die uns noch ein Force-Feedback liefern.
Die Force-Feedback Technologie scheint hingegen bei den aktuellen Joysticks “ausgestorben” zu sein, womöglich war dies aber auch einfach nur eine Kostenfrage – schließlich lassen sich Joysticks ohne die ganze Motorik wesentlich günstiger entwickeln und produzieren. Diese Entwicklung ist leider recht bedauerlich denn schließlich liefert uns das Force-Feedback einen unschätzbaren Vorteil im Umgang mit unserem Luftfahrzeug und genau wie bei den Lenkrädern eine zusätzliche Dimension in der Bedienung.
So gibt es aktuell praktisch nur noch 2 Möglichkeiten für den geneigten Käufer: Entweder man kauft einen “Gut und Billig” Joystick für unter 40,-. Diese reichen um mal ein Spiel mit Joystick zu spielen – genügen aber niemals den Anforderungen an eine “echte” Flugsimulation.
Oder aber man muss direkt 150,- und mehr für ein sogenanntes “H.O.T.A.S.” System ausgeben. Diese Abkürzung bedeutet soviel wie, dass alle erforderlichen Knöpfe, Tasten und Regler direkt am Joystick und Schubregler verfügbar sind.
Leider liefert kein modernes H.O.T.A.S. System mehr ein Force-Feedback. Das mag bei der Steuerung eines modernen Kampfjets oder einer Linienmaschine nicht ins Gewicht fallen. Wer allerdings lieber kleine Maschinen oder historische Luftfahrzeuge fliegt, wird sehr schnell vermissen, dass er niemals wirklich “spürt” wenn z.B. in einer engen Kurve plötzlich die Strömung an der Tragfläche abreißt.

 

Quellenangaben:

[1] “XBox One Elite Controller” von eggry. CC BY-ND 2.0

[2] “Logitech X-56” von Logitech

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