Militärische Flugsimulationen

Für die Freunde des gepflegten Dogfights

Militärische Flugsimulationen gibt es, wie viele andere Simulationsspiele schon relativ lange. Bereits in den 80er Jahren sind erste “ernstzunehmende” Spiele erschienen, in denen Luftkämpfe mit unterschiedlichen Maschinentypen enthalten waren.
Da war natürlich alles nichts im Vergleich zu modernen Simulationen.
Wenn wir uns heute in ein virtuelles Cockpit, ganz gleich ob Fokker DR3, Messerschmitt 109 oder F16 setzen, ist es fast wie in der Realität.
Das geht bei der Optik los, geht weiter über den authentischen Motorensound bis hin zum korrekten Flugverhalten. Wenn wir es auf die Spitze treiben wollen, verwenden wir zusätzlich ein VR Headset und können so der Simulation kaum noch entfliehen.

Im Spiel IL-2 Sturmovik 1946 gibt es über 1500 vom Spieler fliegbare Flugzeuge IL-2 Sturmovik Fakten


 

Kleine Geschichtsstunde zu militärischen Flugsimulationen

Etwa Mitte der 80er Jahre begannen die Luftkampfsimulationen populär zu werden. Titel wie “Ace of the Aces” und das erste “Falcon” erregten das Aufsehen einer immer größer werdenden Spielergemeinde.
Mitte der 90er Jahre, als die Grafikleistungen der Computer immer mehr zunahmen, folgten entsprechend auch immer fortgeschrittenere Flugsimulationen, sowohl zivile als auch militärische.
Wie auch bei Autorennsimulationen ging es zuerst natürlich nur darum, den jeweiligen Simulationsgegenstand, also in diesem Fall Flugzeuge, irgendwie nachzubilden. Es gab noch keine wirklichen Berechnungen oder Flugmodelle.
Wir konnten ein Flugzeug steuern und damit herumfliegen und kämpfen – mit “richtiger” Simulation hatte das aber zu der Zeit noch nicht viel zu tun.
Das änderte sich erst im Laufe der 2000er Jahre – die Grafik- und Soundleistung wurde stetig verbessert aber was viel wichtiger war, es kamen auch immer bessere Flugmodelle zum Einsatz. So kamen die Videospiele nach und nach immer näher an die echten Flugzeuge heran.
Aktuelle Flugsimulationen sind inzwischen so weit, dass wir bei einem Treffer ziemlich genau die daraus resultierende Änderung der Flugeigenschaft fühlen können.
Wird unsere Maschine z.B. von einem 25mm Geschoss in die rechte Tragfläche getroffen, zieht unsere Maschine unweigerlich in diese Richtung und ist viel schwerer auf Kurs zu halten als vorher.
 Auch Motorschäden und andere technische Probleme werden simuliert.
Screenshpt zu “Rise of Flight” 1
Zusammen mit der beeindruckenden, grafischen Präsentation und zusätzlicher Technik wie z.B. VR kommt es einem schon fast so vor, als würde man in einem richtigen Flugzeug sitzen.

 

Was müssen wir in einer militärischen Flugsimulation eigentlich machen?

Bei militärischen Flugsimulationen geht es natürlich hauptsächlich um den kämpferischen Aspekt – den “Dogfights” – und um die einwandfreie Beherrschung unserer Maschine im virtuellen Luftkampf.
Es geht dabei tatsächlich nicht “nur” ums Schießen. Es gehört auch ein erstaunlich großer taktischer Anteil dazu um siegreich aus einem Luftkampf hervorzugehen.

 

Screenshot zu “IL-2 Sturmovik – Birds of Prey” 2
Wir müssen die Eigenschaften unserer Maschine praktisch auswendig kennen, jeden Vor und jeden Nachteil dabei immer im Hinterkopf haben. Und wenn wir einen Gegner angreifen, so müssen wir auch genau über dessen Maschine Bescheid wissen.
Die Spiele dieser Kategorie beinhalten in der Regel eine Art Kampagne. Hier können wir uns einen Piloten erstellen und dessen Staffelzuordnung bestimmten (z.B. Jagdflieger oder Bomberpilot etc.). Oft lassen sich auch die Schauplätze und/oder das Kriegsjahr bestimmen. Wir fliegen dann mit unserem Piloten Einsätze, die uns das Spiel im Rahmen der gewählten Kampagne vorlegt.
Es ist möglich, dass Einsätze dabei direkt Auswirkung auf Folgeeinsätze haben. Haben wir z.B. in unserem letzten Einsatz einen unserer Flugplätze nicht erfolgreich verteidigen könne, kann dieser für uns nun verloren sein und es könnte sich ein neuer Einsatz ergeben in dessen Rahmen wir versuchen sollen, diesen Flugplatz zurückerobern.
Die Präsentation ist allerdings oftmals (leider) relativ dröge. Außer ein paar Textzeilen und eine Karte des Einsatzgebietes bekommen wir oft nicht viel mehr zu sehen. Auch nach einem Einsatz gibt es meistens nur ein Auswertungsfenster in dem unsere Mission noch einmal ziemlich nüchtern zusammengefasst wird und wir eventuelle Abschüsse und Beförderungen mitgeteilt bekommen.
Der Fokus eines solchen Spiels liegt zu 90% auf der Zeit, die wir im Cockpit verbringen – und hier fühlt sich alles wirklich großartig an!
Je nach Mission kann so ein einzelner Einsatz aber durchaus über eine Stunde dauern. Einsteigen in die Maschinen, warm laufen lassen, zur Startbahn rollen, gemeinsam mit der Staffel abheben. In der Luft sammeln und auf Kurs zum Ziel gehen.
Nach dem Einsatz die ganze Strecke wieder zurückfliegen (was mit einer eventuell beschädigten Maschine entsprechend anstrengend ist). Am Flugfeld angekommen dann wieder gemeinsam mit dem Rest der Staffel landen.

 

Was erwartet uns bei einem solchen Spiel?

Wie der Ausdruck “Flugsimulationen” schon vermuten lässt, ist diese Art von Videospiel hauptsächlich für echte Fans interessant.
Wer schon immer einmal davon geträumt hat in dem Cockpit einer Focke Wulf 190 oder Junkers Ju-87 Platz zu nehmen, der kann mit einem solchen Spiel seinen Traum so nahe kommen wie es heutzutage möglich ist.
Sämtliche Flugzeuge in modernen Simulationen sehen aus wie echt, hören sich an wie echt und ja, so unglaublich es klingen mag – sie fliegen auch wie in echt!
Das geht zum Teil so weit, dass wir alleine für die Startprozedur des DB601 Triebwerks der ME-109 schon ein eigenes Handbuch benötigen.
Selbst wenn der Motor nach einiger Zeit läuft können wir deshalb noch lange nicht starten – zuerst müssen noch Motoröl und Kühlwasser auf die richtige Temperatur gebracht werden usw.
Für die meisten wird es schon eine enorme Hürde darstellen, eine so perfekt simulierte Maschine überhaupt die Luft und wieder (heile) zurück an den Erdboden zu bekommen – an einen Luftkampf ist ohne extrem viel Übung praktisch überhaupt nicht zu denken.
Screenshot zu “DCS World 2.0” 3

 

Tipps für Videospiel-Anfänger

RReden wir an dieser Stelle am besten gar nicht lange um den heißen Brei herum – militärische Flugsimulationen sind etwas für eingefleischte Fans, die praktisch (Flug)Benzin im Blut haben.
Wer mit der Fliegerei nicht viel zu tun oder am Hut hat wird sich extrem schwer damit tun überhaupt zu verstehen was da von einem verlangt wird.
Natürlich kann man den Schwierigkeitsgrad herunter schrauben um das Flugmodell zu vereinfachen und die ganzen technischen und handwerklichen Herausforderungen abstellen – aber was bleibt dann noch vom eigentlichen Spiel übrig?
 Wer gerne virtuell Flugzeuge fliegen möchte, jedoch kein Interesse an solch “beinharten” Simulationen hat, wo alleine das Starten des Flugzeuges 15 Minuten dauern kann,
Screenshot zu “IL-2 Sturmovik Cliffs of Dover” 4
der sollte sich besser bei den Arcade-Flugsimulationen umschauen, das ist nicht abwertend gemeint sondern soll schlichtweg Frustmomenten vorbeugen.
Wer sich zwar noch nicht mit den Simulationen an sich auskennt, jedoch willens ist, sich einzuarbeiten sollte sich in jedem Fall Zeit nehmen.
Man kann es praktisch wie eine Flugschule sehen. Zuerst lernen wir, mit dem Flugzeug umzugehen. So lange, bis Starten und Landen unter allen Bedingungen einwandfrei klappt. Dann machen wir uns an die navigatorischen Herausforderungen und lernen uns auf den Karten zu orientieren.
Wenn wir wirklich alles beherrschen, sollten wir uns an Bodenangriffen üben und wirklich ganz zum Schluss, praktisch die Königsdisziplin, ist dann der Luftkampf an sich.
Zuerst gegen einfache Gegner mit vergleichsweise schwachen Maschinen und später gegen ebenbürtige.
Bis dahin ist es aber ein wirklich langer Weg der sich aber durchaus zu gehen lohnt.

 

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Quellenangaben

Eingangsbild: “Battlefield 1 / Fire the Missiles!” von Stefan S. CC2.0 

[1] “Rise of Flight” von Ketzerfreund. CC By-Sa 3.0 ©2009 777 Studios

[2] “IL-2 Sturmovik – Birds of Prey” von sw4pf1le. CC By-Sa 3.0 ©2009 505 Games

[3] “DCS World 2.0 Mirage 2000” von Cobra. CC By-Sa 3.0 ©2012 The Fighter Collection

[4] “IL-2 Sturmovik – Cliffs of Dover” von ChrisL. CC By-Sa 3.0 ©2011 Ubisoft

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